Vorschule Zum Studium Der Kirchlichen Kunst Des Deutschen Mittelalters

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Vorschule Zum Studium Der Kirchlichen Kunst Des Deutschen Mittelalters
Lübke, Wilhelm, 1826-1893
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Da man indess bei den grossen Kirchenbauten die niedrigen Seitenschiffe beibehielt, so stellte man solche Strebepfeiler zunächst an die Aussenwände dieser Bau- theile und zwar überall da, wo im Innern die Gewölbträger angeord- net waren; sodann minder kräftige, auf den Pfeilern des Innern ruhende, an die Mittelschiffe. Da dieselben jedoch nicht stark ge- nug gebildet werden konnten, so schlug man aufsteigende Bögen, Strebebögen, von der Spitze der Strebepfeiler des Seitenschiffes nach der Spitz...e jener hin, so dass der Schub der Gewölbe durch dieselben •* auf die äusseren Streben geleitet wurde. Diese Strebebögen möglichst zu erleichtern, durchbrach man sie mit verschiedenen decorativen Formen in mannichfacher Weise; ihren oberen Rand aber besetzte man mit Steinblumen. Ausserdem führte man durch den Strebebogen in einer Kinne das Wasser ab, welches vom hohen Dache herabkam und in der Traufrinne sich sammelte. Durch die meist in phantasti- schen Thiergestalten am äusseren Strebepfeiler angebrachten Wasser- speier floss das Regenwasser ab.

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